Individuelle Betreuung: Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse

Individuelle Betreuung: Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse

Die Charakterzüge des Menschen werden häufig mit der Struktur von Bäumen verglichen: tief verwurzelt mit einem stabilen Stamm, der eine breite Krone bunter Blätter trägt. Kein Baum ist gleich, vielmehr zeichnet sich die Individualität durch die einzigartige Verästelung aus. Auch jeder Charakter – und damit die individuellen Bedürfnisse – sind unterschiedlich. In der Seniorenbetreuung muss darauf verstärkt eingegangen werden.

Betreuung ist dann optimal, wenn sie individuell ist

Das Eingehen auf Patienten als Individuum, als einzigartige Persönlichkeit ist ein Ziel, das man in der Betreuung und Pflege von Personen prinzipiell verfolgen sollte. Vor allem Senioren können auf eine lange Zeit ihres eigenen Lebensweges zurückblicken, der sich mit Sicherheit in seinen Einzelheiten von anderen unterscheidet. Daher muss es auch eine zentrale Aufgabe der Pflege sein, diesen Lebensweg und damit auch die persönlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen und darauf einzugehen. Dass man als Betroffene/r einen Teil der eigenen Selbständigkeit aufgeben muss, ist die Herausforderung, die vom Patienten abverlangt wird. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass Betreuer/innen und Pflegende diesen Umstand schätzen und darauf eingehen.

Leicht ist diese Entwicklung nicht, ist die Selbständigkeit doch auch mit Freiheit und Selbstbestimmung verbunden. Daher ist Erfahrung im Bereich der Personenbetreuung wichtig, um auf diese Situationen optimal zu reagieren und auch auf die pflegebedürftige Person adäquat eingehen zu können, ohne die betreuerischen Maßnahmen zu vernachlässigen.

Eine wesentliche Voraussetzung für eine individuelle Auseinandersetzung mit einer pflegebedürftigen Person ist – so banal es klingen mag- Zeit. Zeit im Umgang mit dem Patienten, Zeit für Konversation, Zeit für das was wichtig ist. Ein entscheidender Vorteil in der häuslichen Betreuung ist daher der Faktor Zeit: hier treten rasches Abarbeiten der notwendigen Versorgungsschritte in den Hintergrund, weil auch Zeit für ein Gespräch, für einen Spaziergang bleibt.

Plötzlich Pflegefall: der Schock nach dem Krankenhaus

Plötzlich Pflegefall: der Schock nach dem Krankenhaus

Der Schock sitzt tief, wenn man nach einer Operation plötzlich zum Pflegefall wird oder mit einem derartigen Fall im nahen familiären Kreis konfrontiert ist. Denn dadurch tritt eine Situation ein, auf die man absolut nicht vorbereitet war und sich auch nicht vorbereiten konnte. Das bisherige Leben ist mit einem Schlag Geschichte – und ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Warum man sich nicht darauf vorbereiten kann

Personen zu pflegen und sie regelmäßig zu betreuen, darüber kann man viele Bücher lesen. Man wird auch in der Theorie mit zahlreichen emotionalen Erlebnisberichten konfrontiert, eine gewisse Distanz kann aufgrund dessen, dass man die Betroffenen meist nicht direkt kennt, jedoch aufrechterhalten werden. Diese Distanz dient zu einem gewissen Grad auch als Schutz der eigenen Person.

Komplett anders, nämlich ohne jegliche Schutzmechanismen stellt sich ein Pflegefall in der eigenen Familien dar. Auch wenn man versucht sich darauf vorzubereiten, so ist die Zeit doch viel zu kurz um alles verarbeiten zu können und sich auf einen neuen Lebensstil einzustellen.

Man muss nicht alles gleich alleine schaffen können

Kraft benötigt man ohnehin unglaublich viel, um die neu geschaffene Situation irgendwie zu bewältigen. Viele Dinge müssen geregelt werden, viele Telefonate geführt werden, die Organisation um sich entsprechend einzurichten ist aufwändig. Es ist ein löblicher Vorsatz den eigenen Partner pflegen und betreuen zu wollen – es ist aber gleichzeitig auch kein Fehler sich selbst etwas Zeit dafür zu geben. Holen Sie sich Hilfe von außen – wenn auch nur für ein paar Tage, Wochen oder für die ersten Monate. In dieser Zeit kann man sich auf die Gegebenheiten besser einstellen und das hat zur Folge, dass man später Entscheidungen treffen kann, die durch Erfahrungswerte gestützt sind.

Wer hilft mir?

Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, die großteils auch von öffentlicher Hand unterstützt werden. Der FSW beispielsweise berät über die Möglichkeiten und auch finanziellen Unterstützungsformen bei einem Pflegefall. Informieren Sie sich genau und umfangreich, da Personenbetreuung eine sehr intime Leistungserbringung ist und man hier auch genau erfragen sollte, inwiefern die gebotene Leistung zum eigenen Pflegefall passt. Pflegedienste sollten flexibel auf die jeweilige Situation eingehen können, da die Personenbetreuung mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen konfrontiert ist. Sie können sich im Vorfeld auch ein individuelles Angebot schicken lassen, um Vergleiche unverbindlich und rasch einzuholen.

Das Wichtigste ist jedoch: finden Sie eine Übergangslösung, die vielleicht nicht perfekt ist, aber Sie schaffen sich dadurch Zeit für die Suche nach einer optimalen permanenten Lösung, und das ist wichtig.

Die Präsidentschaftskandidaten zum Thema Pflege in Österreich

Die Präsidentschaftskandidaten zum Thema Pflege in Österreich

Sie sind noch unentschlossen, welchen der beiden Kandidaten Sie bei der Stichwahl Ihre Stimme geben werden? Ein Interview mit Alexander van der Bellen und Norbert Hofer des Fachmagazins „Pflege Professionell“ beleuchtet die Sicht und Einstellung der Kandidaten zum Thema Gesundheitssystem und Pflege in Österreich.

Das österreichische Gesundheitssystem

Sowohl Hofer als auch Van der Bellen betonen, dass sie nichts von einer Privatisierung des österreichischen Gesundheitssystems halten. Die in manchen Teilen schon weit fortgeschrittene 2-Klassen-Medizin wird von beiden kritisiert. Van der Bellen nennt vor allem die Stärkung der Primärversorgung als zentrales Anliegen, während Hofer sich für den Abbau von Akutbetten und die Zusammenlegung der Krankenkassen starkmacht. Dass die Lebenserwartung steigt und damit neue Herausforderungen auf uns als Gesellschaft zukommen, kommentieren beide Kandidaten mit dem Verweis auf die politische Verantwortung, hier für entsprechende Rahmenbedingungen zu sorgen.

Pflege in Österreich

Konkret auf das Thema Pflege angesprochen bekennen sich beide Politiker zur notwendigen Unterstützung aus der Gesellschaft: der Trend, dass die Zahl der pflegenden Angehörigen rückgängig ist, wird sich auch in Zukunft verstärken. Daher ist bei der Pflege und Betreuung Unterstützung notwendig – oft auch aus dem osteuropäischen Ausland. Diesen Umstand sieht Van der Bellen auch als Chance im Hinblick auf Multikulturalität und Mehrsprachigkeit, Hofer gibt zu Bedenken, dass wir uns auf im Ausland erworbene Qualifikationen nicht blind verlassen sollten.

Die Anerkennung der Leistung aller in der Pflege tätigen Personen verbindet die beiden Kandidaten, die sich darüber einig sind, dass dieser Bereich hinkünftig eine Herausforderung für die Politik bleiben wird.

Lesen Sie die gesamten Interviews in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Pflege Professionell“ von Markus Golla.

Pflege: Wenn Tage lang werden…

Pflege: Wenn Tage lang werden…

Bei der Pflege und Personenbetreuung steht das leibliche Wohl im Vordergrund. Man achtet darauf, dass der Körper bekommt was er braucht (genügend Flüssigkeit, entsprechende Medikamente, etwas Frischluft etc.). Oft wird jedoch auf die psychische Komponente vergessen! Auch pflegebedürftige Personen benötigen Abwechslung.

Langeweile macht krank

Jeder hat sie schon mal erlebt: die Langeweile. Sie ist mühsam, und meist möchte man aus ihr entfliehen. Manchmal ist sie auch erwünscht, dann darf sie eine Zeit lang bleiben. Doch gesunde Menschen haben kein Problem aus ihr zu entkommen – denn zu tun gibt es immer was.

Pflegebedürftigkeit macht das Entfliehen aus Langeweile um einiges schwieriger. Denn man ist angewiesen an andere Personen, die für Abwechslung sorgen. Hat niemand Zeit, so vergeht die Zeit auch dementsprechend langsam. Langeweile zieht in den Alltag ein, man gewöhnt sich auch ein Stück weit daran und wird dadurch träge – in allem was man tut. Ist man an diesem Punkt angelangt, so ist höchster Handlungsbedarf gegeben – denn Langeweile kann schnell krank machen!

Lustlosigkeit und fehlender Antrieb sind Vorboten von schwereren physischen Leiden, die sich durch einen monotonen Alltag am eigenen Körper bemerkbar machen. Daher ist es wichtig, sich geistig fit zu halten, einem Hobby nachzugehen oder Neues für sich zu entdecken. Es gibt zahlreiche Seniorenklubs, die vor Isolation und Einsamkeit schützen.

Lässt die Pflegebedürftigkeit derartige Tätigkeiten nicht zu, so sollte man sich unbedingt darum kümmern, dass man ein Pflegeform für sich wählt, die für Abwechslung sorgt! Auch wenn man einmal dagegen ist oder lieber etwas anderes im Moment machen würde, so ist es doch meist eine Bereicherung sich auf diese Konfrontation einzulassen. Denn Langeweile ist das Burn Out der Senioren, wie die WELT in einem ihrer Artikel treffend beschreibt.

intl. Tag der Pflege am 12. Mai

intl. Tag der Pflege am 12. Mai

Heute ist der internationale Tag der Pflege. Ein schöner Anlass, all jenen Menschen zu danken, die sich um die Betreuung und Pflege bedürftiger Personen kümmern.

Pflege als berufliche Herausforderung

Wer sich für einen Beruf im Bereich der Pflege entscheidet, der entscheidet sich für viel Menschlichkeit und Zuwendung, gleichzeitig aber auch für Konflikte und schwierige Situationen – nicht weil man selbst schwierig ist, sondern weil verschiedene Situationen das automatisch mit sich bringen. Die Arbeit in der Pflege gilt als Herausforderung, aber auch als Bereicherung. Nachdem es unsere Aufgabe ist in ständigem Kontakt mit Pflegekräften und Pflegebedürftigen zu stehen erfahren auch wir, dass nicht jeden Tag die Sonne gleich hell scheint – doch die positiven und zusprechenden Rückmeldungen bestärken uns und unsere Pflegekräfte jeden Tag aufs Neue.

Pflege in der Freizeit

Doch nicht nur jenen ist heute zu danken, die Pflege zu ihrem Beruf gemacht haben, sondern auch all denjenigen, die pflegerische Tätigkeiten neben ihren beruflichen Verpflichtungen im Rahmen der Familie, beim Nachbarn oder sonstigen Bekannten verrichten. Pflege in der Freizeit ist kein Hobby, das man sich aussucht. Aber man kümmert sich aus Nächstenliebe, und weil man die pflegebedürftige Person nicht im Stich lassen will. Diese Werte sind für eine funktionierende Gesellschaft sehr wichtig und können nicht oft genug hervorgehoben werden.

In diesem Sinne ein großes DANKE !

Pflege in der Nacht

Pflege in der Nacht

Hilfe untertags zu erhalten ist kein Ding der Unmöglichkeit – ganz im Gegenteil: hier kann man aus zahlreichen Angeboten wählen. Doch eine Pflegeleistung auch spätabends in Anspruch nehmen zu können ist entscheidend schwieriger, da nicht viele Pflegedienste in Wien auch in der Nacht aktiv sind.

Unterstützung vor der Nachtruhe

Kommt man auch ohne eine ständige 24-Stunden-Pflege gut zurecht und benötigt man nur für gewisse Tätigkeiten eine Unterstützung durch eine Pflegekraft, so besteht die Möglichkeit der stundenweisen Pflege zu Hause. Das klingt gut, doch bei näherem Betrachten können die Dienstzeiten rasch zum Problem werden, da pflegebedürftige Personen vor allem auch spät abends (nach 20 Uhr) Hilfe benötigen. Vor allem die Körperpflege vor der Nachtruhe kann ohne entsprechender Hilfestellung nicht oder nur unzureichend ausgeführt werden.

Pflege mit hohen Abendzuschlägen – Vorsicht!

Da es nur wenige Anbieter in diesem Bereich gibt, ist ein Preisvergleich unbedingt ratsam! Natürlich ist es gerechtfertigt, dass Personenbetreuer und Pflegekräfte, die spät abends ihre Arbeit verrichten, einen Zuschlag aufgrund der fortgeschrittenen Stunde verrechnen. Dennoch sollte dieser Zuschlag nicht zu hoch ausfallen – am besten man vergleicht hier mit anderen Berufsgruppen und deren Verdiensten bzw. Nachtzuschlägen.

Zu empfehlen sind in diesem Fall telefonische Auskünfte einzuholen, um einen klaren Preisvergleich machen zu können. Am besten Sie lassen sich eine Pauschale ausrechnen (inkl. Fahrtkosten, „Vereinsgebühren“ etc.)!

Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, so können Sie uns gerne kontaktieren.

 

24h Pflege Wien – viele Anbieter, wenig Übersicht

24h Pflege Wien – viele Anbieter, wenig Übersicht

Bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter in der 24 Std Pflege ist es besonders in Wien schwierig sich eine Übersicht zu verschaffen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die Betreuungsleistungen zur Verfügung stellen. Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, das behandeln wir in unserem heutigen Beitrag:

24 Stunden Pflege oder stundenweise Pflege zu Hause?

Die Suche nach 24h-Betreuung in Wien wird zu einem viel breiteren Angebot führen als stundenweise Pflege. Stundenweise Pflege bringt oft einen erhöhten Koordinationsaufwand mit sich, daher beschränkt sich ein Großteil der Pflegeagenturen auf die klassische 24-Stunden-Pflege. Ob eine 24h Pflege tatsächlich die gewünschte und auch tatsächlich notwendige Form ist, kann man durch Beantwortung folgender Fragen rasch bestimmen:

  1. ist eine ständige Pflege (auch in der Nacht) absolut notwendig?
  2. kann ich dir Pflegerin einen eigenen Raum zur Verfügung stellen?
  3. möchte ich, dass immer jemand anwesend ist?
  4. kann ich planen, wann ich Hilfe benötige oder wäre es eine Erleichterung, wenn mir jemand auf Abruf helfen kann?

Ist eine ständige Pflege nicht unbedingt notwendig, und möchte man auf eine Privatsphäre in der eigenen Wohnung/im eigenen Haus nicht verzichten, so ist die stundenweise Pflege oder auch Tagespflege sicherlich eine Option, die man in die Überlegungen mitaufnehmen sollte. Mehr zum Kostenvergleich 24-Std. Pflege vs. stundenweise Pflege Wien finden Sie hier.

Caritas, Hilfswerk, oder private Anbieter?

Alle drei Möglichkeiten sind in Wien realisierbar – es stellt sich nur die Frage,  welche Form der Pflege benötigt wird. Krankheitsbilder, die eine Betreuung mit pflegenden Tätigkeiten (PEG Sonde, Katheter, subkutane Injektionen, etc.) notwendig macht setzt eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflegerinnen und diplomiertem Fachpersonal bzw. Ärzten voraus. Suchen Sie sich in diesem Fall einen Anbieter, der mit diplomiertem Personal zusammenarbeitet! Damit ersparen Sie sich viel Koordinationsaufwand (bspw. stellt ein Anbieter lediglich die 24 Std. Pflege zur Verfügung, eine diplomierte Krankenschwester müsste aber wieder separat organisiert werden). Viele Firmen arbeiten mit DGKS (dipl. Krankenschwestern) zusammen und übernehmen diese Koordination.

Klar ist, dass große Organisationen auch mit höheren Kosten arbeiten müssen, da das dahinter stehende Netzwerk mitfinanziert werden muss. Das fällt bei kleineren Firmen weg – vorausgesetzt sie arbeiten transparent und fair. Offiziell anerkannte Qualitätssiegel gibt es in der 24h Pflege in Wien noch nicht, achten Sie daher neben dem Auftreten auch auf die vertraglichen Bestimmungen was die Kündigung betrifft, sodass Sie im Fall des Falles auch leicht und problemlos wechseln können. Perfekt-betreut.at bietet eine kostenlose Vertragsprüfung an, wobei der Abschluss von Knebelverträgen in der Pflege verhindert werden soll.

Fazit

Die Auswahl des richtigen Pflegedienstes in Wien ist immer eine individuelle Entscheidung, da der Pflegeaufwand ausschlaggebend ist. Benötige ich eine 24-Std. Pflegekraft für einen dementen Patienten ohne körperliche Einschränkungen, so werde ich von einem breiten Angebot auswählen können. Wird jedoch eine intensivere physische Pfegeleistung benötigt, so ist darauf zu achten, dass der Pflegedienst auch diplomiertes Pflegepersonal greifbar hat – am besten durch regelmäßige Hausbesuche. Denn Pflege muss begleitet werden, und Krankheitsbilder können sich auch kurzfristig stark verändern. Auch einige private Anbieter können den Bedarf schon sehr gut abdecken und auf Änderungen rasch reagieren. Sollten Sie sofort eine Pflege zu Hause benötigen, dann wäre es ratsam zuerst eine Übergangslösung zu finden, und danach sich etwas Zeit zu nehmen um eine passende Dauerlösung ausfindig zu machen. Über die richtige Auswahl der Pflegekraft informieren wir auch in unserer Videoserie.

perfekt-betreut.at, Mai 2016