Nicht jeder Demenzpatient zeigt dieselben Symptome: jede/r bringt eine andere Lebensgeschichte mit. Für Betroffene und Angehörige gibt es daher keine einheitlichen Antworten auf Fragen und Probleme. Es hilft jedoch sich über die Krankheit zu informieren, denn ein umfassendes Wissen über Demenz wird mit Sicherheit dazu beitragen können Verhaltensweisen Betroffener besser zu verstehen.
Zunehmende Vergesslichkeit
Dass die geistige Leistungsfähigkeit kontinuierlich abnimmt wird von den Betroffenen meist schon Jahre vor der medizinischen Diagnose von Alzheimer oder einer anderen dementiellen Erkrankung wahrgenommen. Doch wie gehen die Betroffenen damit um?
Manche Personen leiden unter einer depressiven Verstimmung, ziehen sich zurück oder verdrängen ihre Erkrankung. Anderen versuchen aktiv, die Veränderungen zu akzeptieren. Das Empfinden von Angst, Wut, aber auch Frust ist in dieser Situation normal. Manchen hilft es mit anderen Personen über die Gefühle zu sprechen, andere wollen das überhaupt nicht oder wehren sich dagegen.
Der offene Umgang mit Demenz ist nicht nur für Betroffene meist hilfreich, sondern vor allem auch für Außenstehende, die mit einer Erklärung für sich ändernde Verhaltensweisen meist besser mit Situationen umgehen können als ohne offene Aussprache.
Welche Bedürfnisse haben an Demenz erkrankte Menschen?
An Demenz erkrankte Personen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse, es sind jedoch keine demenz-spezifischen Bedürfnisse benennbar. Das Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit, aber auch die Notwendigkeit eines geregelten Alltags (ganz wichtig: das Umstellen von Gegenständen in den Wohnräumen sollte wenn möglich vermieden werden) nehmen mit fortschreitender Krankheit zu. Demenzpatienten möchten jedoch frei und eigenständig entscheiden – und das in der Regel bis in sehr späte Stadien dieses Krankheitsbilds.
Wie kann man Konflikte mit einem Demenzpatienten vermeiden?
Betroffene wie auch Angehörige sollten über das Thema offen sprechen. Wird die Krankheit geleugnet, so enstehen sehr rasch konfliktreiche Situationen: Betroffene werden nicht ernst genommen und fühlen sich übergangen, rasch wird dem Betroffenen ein Vorwurf gemacht. Durch umfassende Information lassen sich derartige Situationen leicht vermeiden.Beratungsstellen für Demenpatienten gibt es zahlreiche. Es ist daher wichtig, dass Informationen zu einem frühen Zeitpunkt eingeholt werden, damit sich nicht nur die Betroffenen, sondern auch das soziale Umfeld auf die neuen Gegebenheiten einstellen kann und informiert den/die Betroffene/n im Krankheitsverlauf mitbegleiten kann.
Berücksichtigen Sie auch die Lebensgeschichte des Patienten! Geht es um Personen, die in ihrem Arbeitsleben stets eine große personelle Verantwortung tragen mussten? Oder war der Demenzpatient früher ein eher introvertierter Mensch? All diese Faktoren sind zu berücksichtigen, um eine wertschätzende Kommunikation mit einem an Demenz erkrankten Menschen aufbauen zu können.
perfekt-betreut, März 2019