Pflege- und Betreuungsdienste jetzt auch für Touristen in Wien

Pflege- und Betreuungsdienste jetzt auch für Touristen in Wien

Touristen und Wien Besucher können nun auch von einem erweiterten Angebot in der Pflege und Betreuung profitieren. 

Die Pflege- und Betreuungsagentur perfekt-betreut.at mit Sitz in Wien bietet seit 01. Jänner 2024 eine auf Touristen und Wien Besucher abgestimmte Dienstleistung an: Touristen mit Einschränkungen in der Mobilität sind oft auf die Hilfe von Angehörigen oder befreundeten Begleitpersonen angewiesen, um Städtereisen bewerkstelligen zu können. Eine Begleitperson für die gesamte Reise ist jedoch meist gar nicht notwendig und finanziell meist auch sehr belastend – oft reicht auch nur eine Unterstützungsleistung am Morgen für die Körperhygiene oder den Kleidungswechsel, oder für die Dauer eines geplanten Ausflugs bzw. Konzert- oder Museumsbesuchs. 

„Ich freue mich persönlich sehr, dass wir in Zusammenarbeit mit unseren qualifizierten Betreuungskräften nun diesen Service anbieten können. Dabei legen wir Wert auf eine rasche, unbürokratische Organisation ohne lange Vorlaufzeiten“, sagt Geschäftsführer Mag. Wolfgang Kutschera. „Wir sehen dieses Angebot auch als Unterstützung für den Fremdenverkehr in unserer Bundeshauptstadt“. 

perfekt-betreut.at ist bereits seit 8 Jahren im Bereich der Pflege und Betreuung von Senioren in Wien tätig. Die bisherigen Kernbereiche bleiben mit den stundenweisen Betreuungsdiensten, wie auch die Organisation von 24-Stunden-Betreuungen, weiterhin bestehen. Der psychosoziale Aspekt ist ein Grundpfeiler für zufriedene Kunden, und dies erfordert Fingerspitzengefühl bei der Personalauswahl. Vor allem im Bereich des Tourismus spielt dies eine wichtige Rolle. „Es ist wichtig, dass sich jeder Wien Besucher, der unsere Unterstützungsleistungen in Anspruch nimmt, wohlfühlt und der Ausflug nach Wien dadurch einen Mehrwert erhält“, erklärt Kutschera.

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Pflege und Betreuung bei Osteoporose

Pflege und Betreuung bei Osteoporose

Osteoporose gehört zu den häufigsten auftretenden, chronischen Knochenerkrankungen, die umgangssprachlich als Knochenschwund bezeichnet wird. Sie ist vor allem bei älteren Menschen aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung ein großes Problem. Die Osteoporose geht oft mit Bewegungseinschränkungen und anderen Folgen einher, sodass Senioren häufig gepflegt werden müssen. Was gibt es hierbei zu beachten?

Unterstützung beim Gehen

Die Osteoporose ist bislang nicht heilbar, allerdings ist es möglich, durch verschiedene Maßnahmen Komplikationen zu verhindern und das Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen. Die Osteoporose hat zur Folge, dass zunehmend die Struktur der Knochen brüchig wird. Schon ein festes Zufassen oder Stöße können Knochenbrüche verursachen und leichte Stürze haben meist schwerwiegende Folgen wie Frakturen. Der Oberschenkelhalsbruch ist eine typische Fraktur, die oft durch Knochenschwäche passiert. Die Heilungsprozesse sind entweder sehr lang, manchmal aber auch ohne Erfolg. Daher gilt besondere Vorsicht, beispielsweise vor Stolperfallen. Gehhilfen wie ein Rollator oder Gehstock können dafür sorgen, dass Betroffene nicht stürzen.

Bewegung ist bei Osteoporose wichtig

Damit die Erkrankung möglichst langsam fortschreitet, sollten Maßnahmen ergriffen werden, die den Knochenaufbau fördern. Mobilität und regelmäßige Spaziergänge sind daher sehr wichtig bei Osteoporose. Das stärkt die Knochen und Muskeln. Bewegung im Freien sorgt für erhöhte Vitamin-D-Produktion, ein wichtiger Baustein für den Knochenaufbau. Vor allem Wassergymnastik ist gut für Osteoporose-Patienten geeignet, da bei dieser Bewegungsart keine Sturzgefahr besteht.

Auf gesunde, knochenstärkende Ernährung achten

Neben genügend Bewegung sollten Betroffene und pflegende Personen auf eine gesunde Ernährung mit knochenstärkenden Nahrungsmitteln achten. Mit anderen Worten: achten Sie auf die Einnahme von ausreichend Calcium! Der Mineralstoff ist einer der wichtigsten Nährstoffe für die Stärkung des Knochenmaterials. Viel Kalzium ist beispielsweise in Milch, Milchprodukten und Hartkäse enthalten. Auch Haselnüsse oder Spinat sind kalziumreich. Auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sind hier hilfreich. Kalium und Magnesium sollten ebenfalls in der Nahrung enthalten sein, beispielsweise durch Hirse und Buchweizen. Am anderen Ende der Liste stehen die Stoffe, die Osteoporose fördern und daher tunlichst gemieden werden sollten: Nikotin und Alkohol, aber auch schwarzer Tee, Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke.

perfekt-betreut.at

Das System Pflege in Österreich

Das System Pflege in Österreich

Der internationale Tag der Pflege ist eine gute Gelegenheit das Pflegesystem in Österreich zu beleuchten. Stationäre Pflege steht der Pflege im Eigenheim gegenüber, angestelltes Pflegepersonal den selbständigen Betreuungskräften, staatlich finanzierte Sozialdienste den privaten Anbietern. Man sieht sofort, dass Pflegeformen vielfältig sind, und das macht aufgrund der individuellen Pflegebedürftigkeit auch Sinn.

Aber muss auch die Art wie Pflege organisiert wird so vielfältig sein? Warum ist es nicht möglich auch Patienten im Rahmen der stundenweisen Betreuung staatlich zu fördern, die möglichst immer von derselben Betreuungskraft unterstützt werden möchten? Warum werden Pflegedienstanbieter auch steuerlich nicht gleich behandelt – ist es hier wirklich nötig einen Unterschied zu machen und damit die Konsumentenpreise in die Höhe zu treiben?

Pflege scheint in unserem Land so etwas wie dahinrostendes Boot zu sein: alle sehen den dringenden Reformbedarf, aber niemand nimmt sich der Sache tatsächlich an. Wir wollen nicht, dass die Pflege daheim zu einem Luxusgut wird, denn das hätte negative Auswirkungen auf den Staatshaushalt: jeder Heimplatz kostet dem Staat ein Vielfaches an Geld im Vergleich zu Förderungen, die für Pflege zu Hause vorgesehen sind.

Daher müssen Förderungen für die Pflege daheim reformiert werden: diese Pflegeform muss leistbar bleiben! Und zusätzlich müssen Interessenskonflikte beseitigt werden, hier braucht es Anbieter von mobilen Diensten, 24h-Pflegeagenturen und Sozialdiensten (für die „Pflege und Betreuung daheim“) und separat davon Betreiber von stationären Pflegeheimen. Solange es Großanbieter gibt, die mobile Dienste anbieten und daneben ihre Pflegeheime leiten und diese auch entsprechend ausgelastet wissen wollen, wird es hier zu keiner objektiven Beurteilung kommen können, ob für einen Patienten nun die Pflege zu Hause oder ein Heimplatz die bessere Wahl wäre. Wirtschaftliche Interessen dem Patientenwohl gegenüberzustellen – das kann man besser lösen.

Perfekt-betreut.at

Pflege bei Morbus Parkinson

Pflege bei Morbus Parkinson

Die Pflegemaßnahmen bei Morbus Parkinson unterscheidet sich in einigen Punkten von der Pflege bei anderen Krankheiten. Oft ist die Pflege mit besonderen Herausforderungen verbunden.

Das liegt nicht nur an der unterschiedlichen Ausprägung der Symptome, sondern auch daran, dass Betroffene häufig jünger als andere Pflegebedürftige sind. Zwar tritt die Parkinson-Krankheit typischerweise eher im höheren Lebensalter auf, dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Aufgrund der oft einhergehenden geistigen Einschränkung kommt zur traditionellen Betreuung ein sehr wichtiges Thema: die Selbstbestimmung der Betroffenen.

Die Wohnsituation von Betroffenen ist dabei ein sehr wichtiges Kriterium: Patienten sollten genug Platz zum Gehen haben, dabei aber auch ausreichend Möglichkeiten zum Abstützen und Festhalten. Viele steile Treppen im Haus können zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Bei einer Diagnose wie Parkinson kann es manchmal sinnvoll sein, sich bereits frühzeitig nach einer barrierefreien Wohnung umzusehen, um im späteren Krankheitsverlauf nicht umziehen zu müssen.

Körperliche Einschränkungen

Es kann immer wieder notwendig werden, dass die Parkinson Therapie angepasst werden muss. Hier ist von pflegenden Personen zeitliche Flexibilität erforderlich, um die verschiedenen Therapiemaßnahmen wahrzunehmen. Nicht zu vernachlässigen sind dabei auch die mitunter beträchtlichen Nebenwirkungen, die gängige Medikamente gegen die Symptome von Morbus Parkinson eingesetzt werden. Vor allem die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen kann darunter leiden. Dennoch sollten Betroffene motiviert werden alles selbst zu erledigen, was noch selbständig erledigt werden kann („Aktivierung“). Dies unterstützt nicht das Aufrechterhalten der körperlichen Fähigkeiten, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein.

Kognitive Einschränkungen

Eine typische Nebenwirkung sind in manchen Fällen neben der physischen Einschränkung außerdem psychotische oder wahnhafte Zustände. Für pflegende Personen und vor allem Angehörige ist ein zentrales Thema die Akzeptanz der Wesensveränderung des Patienten. Die richtige Einschätzung und auch der Umgang mit dieser Tatsache schützt vor Überforderung und Depression. Ohnehin ist es ratsam, stets ärztliche Begleitung hinzuzuziehen und Hilfe von Sozialdiensten und anderen Gesundheitseinrichtungen – je nach Krankheitsverlauf und den damit verbundenen Bedürfnissen des Betroffenen – in Anspruch zu nehmen. Dass eine pflegende Person einen Parkinsonpatienten dauerhaft alleine betreuen kann ist utopisch und sollte kein Vorhaben sein – das funktioniert nur im Team.

perfekt-betreut.at

Tag der Gesundheit: Tag des Wohlbefindens

Tag der Gesundheit: Tag des Wohlbefindens

„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ – so definiert die Weltgesundheitsorganisation WHO Gesundheit.

Wir alle kennen das: ein schmerzendes Gelenk oder eine Schwellung will behandelt werden, darüber herrscht Einigkeit. Genauso wichtig ist aber auch die Behandlung seelischer Schmerzen: Angst, Stress, Leistungsdruck sind Faktoren, die unser Leben entscheidend beeinflussen können. Auf die seelische Krankheit folgt oft auch eine physische Diagnose. Vor allem dann, wenn es zu keiner oder erst sehr späten Behandlung kommt. Psychosoziale Aspekte haben noch immer nicht den Stellenwert, den sie sich verdienen. Es wird viel darüber gesprochen, dennoch ist unser Gesundheitssystem nicht darauf ausgerichtet.

Speziell in der Personenbetreuung spielen diese Faktoren eine große Rolle: harmonieren Betreuer/in und Klient/in, so kann daraus viel Lebenskraft geschöpft werden. Gemeinsame Ausflüge, Spaziergänge und vor allem viel Lachen beschwingt den Alltag – und macht gesund. Wir müssen uns wohl fühlen und uns mit Personen umgeben, die uns guttun. Beeindruckend verarbeitet wird dieses Thema im Film Ziemlich beste Freunde (Originaltitel: Intouchables, FRA 2011) – eine Tragikomödie, die auf die Freundschaft eines betreuungsbedürftigen Mannes zu seinem Pfleger eingeht. Dabei wird erarbeitet, wie stark Wohlbefinden vom eigenen sozialen Umfeld abhängig ist: tut mir die Gesellschaft eines Menschen gut, so fühle ich mich wohl und bin dadurch gesünder als in einer Situation, in der das nicht der Fall ist.

Der Tag der Gesundheit sollte daher auch ein Tag des Bewusstseins sein, dass Gesundheit kausal mit dem eigenen Glücklichsein zusammenhängt. Ob die Erklärung biologisch durch den Hormonhaushalt oder psychologisch durch soziale Interaktionen hergeleitet wird ist dabei nebensächlich: es geht darum, dass man sich wohl fühlt. Und ja, das ist oft auch egoistisch und kann andere verletzen. Doch das ist ein wichtiger Teil des Lebens: nein zu sagen zu allem, was nicht glücklich macht.

In diesem Sinne: entscheiden wir uns bewusst jeden Tag und mit jeder Entscheidung für ein bisschen mehr Gesundheit, für ein bisschen mehr Wohlbefinden.

perfekt-betreut.at

24-Stunden-Betreuung im Schatten des Krieges

24-Stunden-Betreuung im Schatten des Krieges

Interessenten und Familien, die für pflegebedürftige Angehörige Unterstützung im Alltag suchen, sind gezwungen genau zu überlegen welche Betreuungsform gleichzeitig passend wie auch leistbar ist.

Sowohl bei medizinischen Leistungen beim Arzt oder im Krankenhaus, aber vor allem auch in der Pflege lässt sich eine 2-Klassen-Gesellschaft nicht mehr abstreiten: bei Inanspruchnahme eines staatlichen Pflegedienstes sind die gebotenen Rahmenbedingungen in der stundenweisen Betreuung zu akzeptieren; werden hingegen fixe Beginnzeiten statt Zeitfenster oder eine Stammbetreuungskraft gewünscht, so muss das komplett privat finanziert werden – in der stundenweisen Betreuung ohne jegliche Förderung.

Das finanziell Mögliche ist je nach erforderlichem Zeitaufwand früher oder später ausgereizt, dies betrifft vor allem auch die Betreuungsform der 24-Stunden-Betreuung, da hier je nach Pflegegeld und Anbieter ein Eigenanteil ab EUR 1.500 im Monat zu leisten ist. Hinzu kommt vor allem Unsicherheit: Energiekosten, Lebensmittel, Kosten für Arzneimittel und sonstige Ausgaben sind von starken inflationären Tendenzen betroffen. Der Krieg in der Ukraine macht Prognosen so gut wie unmöglich, man ist verunsichert welche Ausgaben man zukünftig wird stemmen müssen.

Dass diese Überlegungen auch für in Österreich tätige Betreuungskräfte gilt, ist selbstredend. Auch sie haben mit höheren Kosten zu kämpfen, allein die Reisekosten in das Herkunftsland haben sich um 30% oder mehr im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 erhöht, aber auch die Lebenserhaltungskosten in der Slowakei, in Rumänien, in Kroatien – sie alle steigen drastisch.

Lässt sich dieser Trend aufhalten oder steuert die 24-Stunden-Betreuung einem Kollaps entgegen? Wie in derzeit beinahe allen Lebensbereichen gibt es darauf nur eine Antwort: wir alle brauchen Sicherheit, Planbarkeit und damit nur eines: das Ende dieses Krieges in Europa. Wir brauchen Frieden!

perfekt-betreut.at, März 2023

Frauen: das Rückgrat der Pflege in Österreich

Frauen: das Rückgrat der Pflege in Österreich

10% aller in Österreich lebenden Personen sind in die Pflege und Betreuung einer/eines Angehörigen involviert. Der Großteil der zu betreuenden Personen wohnen zu Hause, sie werden von ihren Angehörigen gepflegt und betreut. Dass der weitaus überwiegende Anteil an Hilfs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen von Frauen erbracht wird, ist keine Neuigkeit: nicht nur nahe Angehörige betreuen ihre Partner, Väter oder Mütter zu Hause, sondern auch die professionellen Betreuungsleistungen werden vorwiegend von weiblichem Personal erbracht. Dies betrifft sowohl die Arbeit in stationären Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Seniorenresidenzen, aber auch in der mobilen Betreuung und Pflege zeichnet sich ein ähnliches Bild.

Auch wir als Agentur im Bereich der stundenweisen Betreuung, aber auch der 24-Stunden-Betreuung arbeiten vorwiegend oder beinahe ausschließlich mit Frauen zusammen. Sie sind das Rückgrat der Pflege in Österreich, oft aber auch Alleinverdiener der eigenen Familie zu Hause. Diese Belastung führt zu Druck: Druck zu entsprechen, Druck Situationen durchzustehen, deren man sich unter anderen Umständen nicht bzw. nicht so lange aussetzen würde.

Wir nehmen daher den internationalen Weltfrauentag am 08. März zum Anlass nicht nur Danke zu sagen, sondern auch zu versichern, dass wir uns der meist schwierigen eigenfamiliären Situation sehr bewusst sind. Wir verstehen es daher als unsere Aufgabe partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und Herausforderungen zu erkennen. Wir haben ein offenes Ohr, auch wenn der Anlass banal scheinen mag. Dass man nicht alles bei unseren Visiten vor Ort in Anwesenheit aller offen ansprechen kann oder möchte, das wissen wir. Lassen Sie uns daher in einem 4-Augen-Gespräch davor oder danach mögliche Konflikte lokalisieren – und wenn es einmal schlichtweg nicht passt, dann finden wir eine Lösung. Denn nur ein zufriedenes Umfeld sichert eine langfristig gute Zusammenarbeit.

Wir wünschen Ihnen allen, nicht nur unserem Personal, einen wertschätzenden 08. März 2023!

Das Team von perfekt-betreut.at

Corona-Testkapazitäten werden zum Problem in der 24-Stunden-Betreuung

Corona-Testkapazitäten werden zum Problem in der 24-Stunden-Betreuung

Pflegekräfte, die in der 24-Stunden-Betreuung tätig sind, müssen für die Einreise nach Österreich aus Risikogebieten wie Rumänien oder Bulgarien negative PCR-Tests, die nicht älter als 72 Stunden sind, mitführen. Andernfalls werden sie an der Grenze abgewiesen. Diese Maßnahme ist aus gesundheitspolitischen Gründen nachvollziehbar, es kommt aber zunehmend zu logistischen Problemen, welche für die 24-Stunden-Betreuung zur großen Herausforderung werden.

Rodica C. pendelt nun schon seit knapp 8 Jahren zwischen Rumänien und Österreich, um hier ihrer Arbeit als selbständige Personenbetreuerin in der 24-Stunden-Pflege nachzugehen. Das vergangene halbe Jahr konnte sie aufgrund des Corona Lock-downs und der eingeschränkten Reisemöglichkeiten nicht arbeiten. Ihre Kollegin musste hingegen monatelang durcharbeiten. Nachdem die Grenzschließungen aufgehoben wurden, kann sich Rodica C. nun endlich auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz in Österreich machen.

Dass ein negativer PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, als Einreisebedingung nach Österreich von den österreichischen Behörden verlangt wird, das weiß sie. Rodica C. meldet sich daher 3 Wochen vor der geplanten Reise bei einem Labor in Arad – eine Stadt in Westrumänien – an. Fast zu spät, wie ihr mitgeteilt wird, denn Voranmeldungen sind mindestens ein Monat vor dem Test zu machen. Der Andrang ist enorm, da nicht nur 24-Stunden-Betreuerinnen nach Österreich zur Arbeit müssen, sondern tausende Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen.

Am vereinbarten Tag – am Vortag der geplanten Reise nach Österreich – reist Rodica C. von ihrem Heimatort in die 80km entfernte Stadt Arad. Dort wird der erforderliche Abstrich gemacht, die Auswertung dauert 24 Stunden. Das bedeutet eine Nacht im Hotel. Rodica C. zahlt das Hotel und hofft auf Verständnis der Familie in Österreich, damit diese für die Mehrkosten aufkommt. Ob das klappt, weiß sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Wahl hat sie ohnehin keine, denn sie muss nach so langer Pause wieder arbeiten.

Am nächsten Tag fährt Rodica C. zum Labor, denn die Testergebnisse sollen ab 12 Uhr abholbereit sein. Dort angekommen wartet sie geduldig – 2 Stunden vergehen. Sie hat noch genügend Zeit, denn der Bus fährt um 17 Uhr. Als sie um 15 Uhr noch immer kein Testergebnis erhalten hat, macht sie auf ihre Situation und die geplante Abreise nach Österreich aufmerksam. Doch in derselben Lage befinden sich sämtliche Wartende: alle haben ihre Abreise geplant, viele von ihnen müssen ihre Kolleginnen am Folgetag ablösen, da diese ihrerseits die Heimreise bereits gebucht haben.

Die Labormitarbeiterin, welche die Testergebnisse ausgibt, bittet um Aufmerksamkeit: „Aufgrund des hohen Andrangs ist es uns nicht weiter möglich, die Testergebnisse auch noch zu übersetzen. Ab sofort werden alle Testergebnisse in rumänischer Sprache ausgestellt. Übersetzen müssen Sie das woanders lassen.“ Um 16 Uhr hält Rodica C. nun endlich ihr negatives PCR-Testergebnis in der Hand, das aber noch übersetzt werden muss. Der Bus geht in einer Stunde.

Rodica C. weiß sich keinen Rat mehr, denn mit diesem Testergebnis wird sie die Grenze nicht passieren dürfen. Sie informiert die Kollegin, die Agentur, die Familie. Auch beim Fahrtendienst ruft sie an, um mitzuteilen, dass sie einen negativen PCR-Test hat, wobei die Übersetzung ins Englische oder Deutsche fehlt. Dort erfährt sie, dass es anderen Fahrgästen ähnlich geht. Schnell wird über den Fahrer noch ein Übersetzungsbüro kontaktiert – die erste Zwischenstation nach der Abfahrt. Mit 3-stündiger Verspätung macht sich der Bus dann auf in Richtung Österreich. Hoffentlich kommt es zu keinen langen Grenzwartezeiten oder Staus auf der Strecke, damit die geplanten Wechsel in der Personenbetreuung lückenlos vollzogen werden können.

Diese Gesamtsituation hat entscheidenden Einfluss auf die Qualität der 24-Stunden-Betreuung, denn rasche Wechsel wie bei einem Krankheitsfall einer Betreuungskraft sind so gut wie unmöglich. Lange Vorlaufzeiten verhindern die rasche Organisation einer Ablöse, und auch bei einem regulären Wechsel ist es aufgrund der Überlastung der Labore nicht immer sichergestellt, dass dieser auch wie geplant durchgeführt werden kann. Diese Belastung für die 24-Stunden-Betreuung wird hoffentlich bald durch die Errichtung von Teststraßen an den Grenzen entschärft, die ja schon seit längerer Zeit beschlossen ist. Denn die Verantwortung der Testdurchführungen in die Hände von Staaten zu legen, deren Gesundheitssysteme schon langfristig mit gravierenden Problemen kämpfen, kann keine Dauerlösung sein.    

perfekt-betreut.at, August 2020

24-Stunden-Betreuung muss sich langfristig auf Veränderungen einstellen

24-Stunden-Betreuung muss sich langfristig auf Veränderungen einstellen

Die Basis des bisherigen Modells der 24-Stunden-Betreuung ist ein uneingeschränkter Grenzverkehr. Die Ein- und Durchreisebestimmungen europäischer Länder ändern sich nun laufend, um die Verbreitung des COVID-19 einzudämmen. Das stellt die Pflege in Österreich vor neue Herausforderungen: es muss flexibel reagiert werden, und dafür braucht es auch flexiblere rechtliche Rahmenbedingungen.

Pflegekräfte pendeln in der 24-Stunden-Betreuung in regelmäßigen Abständen zwischen Betreuungsplatz und Heimatland. Wir haben aus den vergangenen Monaten gelernt, dass Hürden beim Grenzübertritt zur Realität geworden sind. Wir haben auch gelernt, dass Regierungen per Verordnungen Grenzen innerhalb weniger Stunden schließen: Planungen müssen daher kurzfristig abgeändert werden. All das schaffen wir nur, indem wir uns rasch auf neue Gegebenheiten einstellen.

Die Hürden im innereuropäischen Reiseverkehr macht Pflege teurer, denn die Auswirkungen sind längere Wartezeiten, weniger Reiseanbieter, erhöhte Fahrpreise, wie auch gesteigerte Kosten aufgrund medizinischer Voraussetzungen – Stichwort PCR Test als Einreisebedingung. Es wäre daher zu begrüßen, dass an Grenzübergängen nach Österreich PCR-Teststraßen eingerichtet werden, um Schnelltests durchführen zu können. Somit wäre sichergestellt, dass Pflegekräfte ihre Arbeit unverzüglich nach Ankunft bei der Betreuungsstelle aufnehmen können. Und auch Familien hätten die Absicherung, dass sie sich auf einen in Österreich durchgeführten PCR-Test verlassen können.

Es ist allgemein bekannt, dass die 24-Stunden-Betreuung mit geringer finanzieller Unterstützung durch die öffentliche Hand auskommen muss – daran hat Corona wenig geändert. Die angesprochenen Mehrkosten stellen daher für die Betroffenen (Familien-PflegerInnen-Agenturen) eine zusätzliche Belastung dar, die auf Dauer nicht ohne Unterstützung auskommen wird. 24-Stunden-Pflege darf nicht finanziell noch belastender werden als bisher, denn dadurch wird diese Betreuungsform noch selektiver und ist somit nur für einkommensstarke Familien zugänglich. Diese Gefahr besteht, wenn nicht bald erkannt wird, dass wir uns langfristig auf die jetzige Situation einstellen müssen und sie nicht trügerisch als kurzfristige Übergangsphase behandeln dürfen.

Wir fordern daher, dass Pflegekräfte bei Einreise an der Grenze nach Österreich einen staatlich finanzierten PCR-Test machen können. Zusätzlich braucht es eine Infrastruktur für Infektionen: derzeit hoffen wir alle, dass es zu keinen Ansteckungen kommt, denn es existiert kein Plan für diesen Fall. Klar ist, dass Betreuerinnen in Österreich keine Möglichkeit einer Heimquarantäne haben, aber in diesem Fall auch nicht ausreisen können. Daher müssen wir uns für diese Fälle rüsten. Denn das Infektionsrisiko wird uns nun länger begleiten: eines der wenigen Dinge, die wir derzeit mit Sicherheit wissen.   

perfekt-betreut.at, Juli 2020

Foto: Caritas Servicestelle Pflegende Angehörige „Es hilft alles nichts, da muss ich jetzt durch!“ Tapfere Worte einer pflegenden Angehörigen. Denen ich leider zustimmen muss, obwohl ich um die Belastungen meiner Klientin weiß und es mir sonst immer ein Anliegen ist nach Entlastungsangeboten zu suchen, an einer Veränderung der überfordernden Situation zu arbeiten oder zu ermutigen […]

über Was geht noch, in Zeiten wie diesen? Unser Appell an betreuende und pflegende Angehörige: Bleiben Sie mit Ihrer Situation nicht alleine! — Pflegende Angehörige