Die Pflegemaßnahmen bei Morbus Parkinson unterscheidet sich in einigen Punkten von der Pflege bei anderen Krankheiten. Oft ist die Pflege mit besonderen Herausforderungen verbunden.
Das liegt nicht nur an der unterschiedlichen Ausprägung der Symptome, sondern auch daran, dass Betroffene häufig jünger als andere Pflegebedürftige sind. Zwar tritt die Parkinson-Krankheit typischerweise eher im höheren Lebensalter auf, dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Aufgrund der oft einhergehenden geistigen Einschränkung kommt zur traditionellen Betreuung ein sehr wichtiges Thema: die Selbstbestimmung der Betroffenen.
Die Wohnsituation von Betroffenen ist dabei ein sehr wichtiges Kriterium: Patienten sollten genug Platz zum Gehen haben, dabei aber auch ausreichend Möglichkeiten zum Abstützen und Festhalten. Viele steile Treppen im Haus können zu einem unüberwindbaren Hindernis werden. Bei einer Diagnose wie Parkinson kann es manchmal sinnvoll sein, sich bereits frühzeitig nach einer barrierefreien Wohnung umzusehen, um im späteren Krankheitsverlauf nicht umziehen zu müssen.
Körperliche Einschränkungen
Es kann immer wieder notwendig werden, dass die Parkinson Therapie angepasst werden muss. Hier ist von pflegenden Personen zeitliche Flexibilität erforderlich, um die verschiedenen Therapiemaßnahmen wahrzunehmen. Nicht zu vernachlässigen sind dabei auch die mitunter beträchtlichen Nebenwirkungen, die gängige Medikamente gegen die Symptome von Morbus Parkinson eingesetzt werden. Vor allem die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen kann darunter leiden. Dennoch sollten Betroffene motiviert werden alles selbst zu erledigen, was noch selbständig erledigt werden kann („Aktivierung“). Dies unterstützt nicht das Aufrechterhalten der körperlichen Fähigkeiten, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein.
Kognitive Einschränkungen
Eine typische Nebenwirkung sind in manchen Fällen neben der physischen Einschränkung außerdem psychotische oder wahnhafte Zustände. Für pflegende Personen und vor allem Angehörige ist ein zentrales Thema die Akzeptanz der Wesensveränderung des Patienten. Die richtige Einschätzung und auch der Umgang mit dieser Tatsache schützt vor Überforderung und Depression. Ohnehin ist es ratsam, stets ärztliche Begleitung hinzuzuziehen und Hilfe von Sozialdiensten und anderen Gesundheitseinrichtungen – je nach Krankheitsverlauf und den damit verbundenen Bedürfnissen des Betroffenen – in Anspruch zu nehmen. Dass eine pflegende Person einen Parkinsonpatienten dauerhaft alleine betreuen kann ist utopisch und sollte kein Vorhaben sein – das funktioniert nur im Team.