Menschen auf dem letzten, oft schwierigsten Teilstück ihres Lebensweges zu begleiten ist eine Aufgabe, bei der man Trauer tragen, aber auch selbst aushalten können muss. Nähe muss genauso gezeigt werden, gleichzeitig ist aber auch Distanz als Selbstschutz zu wahren. Eine schwere Aufgabe, der sich jede Person stellt, die einen Menschen in seiner letzten Lebensphase begleitet.

Nur 25% aller Betroffenen verbringen ihre letzten Tage zu Hause

Dreiviertel aller Österreicher verbringen ihre letzten Lebenstage in Spitälern oder Pflegeheimen. Nur etwa einem Viertel der Betroffenen ist es vergönnt, die noch verbleibende Lebenszeit in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben. Möglich gemacht wird das durch Betreuung zu Hause, oft auch in Verbindung mit einem mobilen Hospiz-Team, von denen es in Österreich mittlerweile weit über 100 gibt. Für Palliativ-Patienten und ihre Angehörigen ist diese Kombination eine große Hilfe und ermöglicht diese schwere Lebensphase auch durch professionelle Ratschläge und Hinweise auf Erleichterungen in der Pflege besser zu bewältigen.

Abwechselnd da sein für den Palliativ-Patienten

In vielen Fällen ist eine 24-Stunden-Pflege die einzig sinnvolle Variante der Betreuung, da der Palliativ-Patient entsprechenden pflegerischen Aufwand benötigt. Teilen sich pflegende Angehörige jedoch diese Aufgabe mit einem Personenbetreuer, so kommen auch andere Formen der Betreuung in Betracht: hat man als Angehöriger die Möglichkeit die Pflege tagsüber zu übernehmen, möchte aber in der Nacht in Ruhe schlafen können um diese Aufgabe auch über einen längeren Zeitraum bestmöglich erbringen zu können, so bietet sich die Inanspruchnahme von Nachtdiensten an. Während dieser Zeit ist der Personenbetreuer für die Aufsicht zuständig und kümmert sich um die Versorgung des Patienten.

Es gilt auch zu beachten, dass erfahrene Pflegekräfte auch ihr Expertenwissen mitbringen und sehr wertvolle Tipps was die Pflegearbeit, aber auch den Umgang mit Patient und der Situation an sich betrifft, geben können. Das führt zur Erleichterung bei einzelnen Tätigkeiten und Betroffene erfahren dadurch eine Unterstützung, die ihnen das Gefühl gibt diese schwere Situation nicht alleine bewältigen zu müssen.

Daheim sterben darf kein Tabuthema sein!

Einem Patienten die Verlegung in ein stationäres Hospiz oder Pflegeheim für die letzte Lebensphase nach Möglichkeit zu ersparen ist eine ganz zentrale Entscheidung und ist für das Wohlbefinden des Patienten ausschlaggebend. Das gewohnte Umfeld, die eigenen vier Wände und auch die Personen, von denen der Patient betreut wird, sind entscheidende Faktoren in diesem Zeitabschnitt. Das Sterben zu Hause soll zu keinem Tabuthema werden, denn auch der Tod ist Teil unseres Lebens, dem wir uns bewusst stellen müssen.

Ein Gedanke zu “Palliative Care: Mut zur Sterbebegleitung zu Hause

Hinterlasse eine Antwort zu Dieter Gruber Antwort abbrechen