Der Euronotruf 112

Dieser Notruf wurde in allen Ländern der EU eingeführt. In Österreich nimmt die Polizei den Anruf entgegen. Der Euronotruf ist in allen europäischen Staaten der EU gleich und funktioniert auch mit Mobiltelefonen – in den meisten Ländern sogar ohne eingelegte SIM-Karte. Vorbild war der sehr gut etablierte nordamerikaweite Notruf 911. Dieser ist für sämtliche Notfälle die erste Anlaufstelle und leitet zu den entsprechenden Organisationen wie Feuerwehr, Rettung und Polizei weiter.

Leider ist der Bekanntheitsgrad des Euronotrufes immer noch sehr gering. Die meisten Notfälle in Europa werden über die länderspezifischen Notrufnummern abgewickelt. Ziel des Euronotrufs ist eine europaweite Vereinfachung und Mehrsprachigkeit des Notrufsystems. Aus diesem Grund wurde von den europäischen Institutionen am 11. Februar 2009 der „Europäische Tag des Notrufs 112“ ins Leben gerufen, um den Bekanntheitsgrad dieses Notrufs zu erhöhen.

Für viele Menschen ist ein Notfall eine Ausnahmesituation, bei der bereits der Notruf zu einer Hürde wird. Jeder Hilfesuchende wird von qualifizierten Personen mittels vorgegebener Fragen durch das Gespräch geführt. Das Ziel ist, die wesentlichsten Informationen (Einsatzort, Situationsbeschreibung etc.) für die Alarmierung der Einsatzorganisationen schnell zu erhalten und den Anrufer zu beruhigen.

In Österreich arbeiten manche Rettungsleitstellen mithilfe eines Abfragesystems, das auch Erste-Hilfe-Anweisungen am Telefon beinhaltet. Dieses System hilft der Ersthelferin/dem Ersthelfer bei der richtigen Durchführung der Maßnahmen. So können über das Telefon, zum Beispiel bei einem Kreislaufstillstand, die Ersthelfermaßnahmen angeleitet werden. Während die Rettung unterwegs ist, bleibt die Person in der Leitstelle so lange am Telefon, bis das Rettungsteam eintrifft.

Die fünf wichtigen W’s

Wenn Sie den Notruf wählen, atmen Sie vorher tief durch und hören Sie der Person am Telefon gut zu. Sprechen Sie langsam und deutlich. Viele Missverständnisse entstehen bei einer undeutlichen Kommunikation. Die nachfolgenden von der Mitarbeiterin/vom Mitarbeiter der Rettungsleitstelle gestellten Fragen richtig zu beantworten sind für eine effiziente Rettungskette sehr wichtig.

  • WER ruft an? Nennen Sie immer Ihren Namen und die Telefonnummer, unter der Sie für Nachfragen erreichbar sind.
  • WO ist der Notfallort? Am besten ist eine genaue Adressangabe. Ist dies nicht möglich, dann sind folgende brauchbare Angaben zu machen: Kilometerangaben auf Schnellstraßen oder Autobahnen, naheliegende Ausfahrten, Fahrtrichtung, markante Stellen: zum Beispiel Brücken, große Straßen etc.
  • WAS ist geschehen? Erklären Sie kurz, worum es sich handelt: ein Unfall, eine plötzliche Erkrankung, eine blutende Wunde, ein Sturz, ein Raufhandel etc.
  • WIE VIELE Menschen sind betroffen? Diese Angaben sind wichtig, weil insbesondere Unfälle mit vielen Verletzten weitere organisatorische Schritte notwendig machen.
  • WARTEN: Legen Sie erst auf, wenn die Person in der Leitstelle keine weiteren Fragen mehr hat.

Andere wichtige Telefonnummern:

  • Vergiftungsinformationszentrale 01/406 43 43
  • Ärztenotdienst 141

Quelle: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/erste-hilfe/notdienst/notruf

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